Auf Antrag der SPD-Fraktion wurde im Ausschuss für Bauen / Umwelt und Stadtentwicklung am 02.11.2023 über das Thema der Nutzung von Erneuerbaren Energien debattiert. Der Ratsversammlung wurde zuletzt im Jahr 2021 eine Potenzialanalyse zu PV vorgelegt, die alle städtischen Liegenschaften umfasst (Link). Nun haben sich durch technologischen Wandel nicht nur die Wirkungsgrade verbessert, sondern auch die Betrachtung im Gesamtschema Energie (Strom + Wärme) ist ein spannendes Szenario.

Um ein Beispiel aufzuzeigen, stellten wir den Antrag, für das städtische Schwimmbad (das sehr viel Energie verbraucht) Angebote für technische Anlagen darzulegen. Mit großer Mehrheit wurde beschlossen, dass die Verwaltung auf Basis dieses Antragstextes nun einen Vorschlag für das Verfahren bei den städtischen Liegenschaften erarbeiten soll. Das Potential – auch für deutliche Kostensenkungen – ist enorm, zumal die Stadt über 1 Mio. EUR jährlich für Strom und Wärme ausgibt.

Der Antrag im Wortlaut zum Beispiel Schwimmbad, der nun als Basis für den Vorschlag der Verwaltung dient:

Schwimmbad und Sauna sollen mit einer Photovoltaik-Anlage, Energiespeichern und Wärmepumpe(n) ausgestattet werden, um Kosten mittelfristig zu senken und das Freizeitangebot für die Bürger*innen der Stadt klimaneutral und günstig aufrechterhalten zu können.

Die Verwaltung wird beauftragt, entsprechende Angebote und Szenarien darzulegen.

  1. PV-Anlage
  2. PV-Anlage mit Batteriespeicher
  3. PV-Anlage mit Batteriespeicher und Wärmepumpe(n)-Technik
  4. PV-Anlage mit Batteriespeicher, Wasserstoff-Speicher + Brennstoffzelle zur Rückverstromung im Winter sowie Wärmepumpe(n)-Technik
  5. Kombination von a)- d) in Verbindung mit Wärmekollektoren / Tauchsiedern in Warmwasserspeichern

Hinsichtlich der Dimensionierung der PV-Anlage sind Dächer der Gebäude und Stellflächen, auch für geführte Anlagentechnik, anzufragen. Wärmepumpe bzw. entsprechende Heiztechnik kann als Hybridanlage in Kombination zu anderen Wärmeerzeugern ausgelegt werden, um vorhandene Technik weiternutzen zu können. Hierbei ist darauf zu achten, dass intelligente Steuerungstechnik stets die günstigste Quelle (softwaregesteuert) wählt und auch Erzeugungsspitzen (Überschussstrom) für die Erzeugung von Warmwasser genutzt werden.

Fördermittel sind zu prüfen (etwa für neue Wärmeerzeuger), die Verbesserung der Klimabilanz ist darzustellen. Kalkulationen sollen zeigen, ab welchem Zeitpunkt der „Break-Even“ erreicht wird.

Begründung:

Die Nutzung von Dachflächen für die Stromproduktion ist unerlässlich, um die Energiekosten für Schwimmbad und Sauna zu mindern, dadurch die Preise für die Nutzung gering zu halten und zeitgleich klimaschonend zu betreiben.

Aktuelle PV- und Heiztechnik verfügt nicht nur über höhere Wirkungsgrade, sondern verspricht insbesondere über die Kopplung (Sektorenkopplung) erhebliche Skaleneffekte, gerade in Kombination mit moderner Wärmepumpentechnik (Luft- und/oder Erdwärme).

Das Pilotprojekt kann genutzt werden, um Erkenntnisse für weitere städtische Flächen (siehe u.a. Vorlage 2021/0334)  zu ermitteln und auch den Ausbau hier zu planen.

 

Der SPD-Antrag im Original als PDF.